Der Abstand auf den Tabellenführer aus Favoriten beträgt mittlerweile 6 Punkte.
Das ist sehr schwer zu verdauen, wenn man an den grandiosen Saisonstart denkt und man sich die wirklich sehr guten Leistungen in der Europa League vor Augen führt.
Für das, was wir nun aber in der vergangenen Woche erleben durften, ist eine „Achterbahnfahrt der Gefühle“ ein insuffizienter Hilfsausdruck.
Nach einer überaus erfreulichen Darbietung der Mannschaft in Pilsen, konnte nach 4 Siegen in 4 Spielen, bereits der Einzug in das 1/16 Finale der Europa League fixiert werden. Wer hätte das gedacht!? Philipp Schobesbergers Slapstick-Siegtor wurde daraufhin zum Internethit, wir waren wieder alle high von der „Europakür“ Unserer Burschen!
Wir lachten alle über Schobis „Stolperer“, wirklich ins Straucheln sollten wir dann aber mal wieder in der Meisterschaft kommen…
Keine Zeit zum Feiern, stand doch schon die nächste Aufgabe bevor! Ein undankbares Sonntagsspiel in Grödig, gegen einen Gegner der ganz einfach nicht in die Bundesliga gehört. Coach Barisic sprach in der PK nach dem Pilsenspiel sogar von der „Pflicht der Mannschaft für die Fans in Grödig zu gewinnen“.
Nach dem Kampfsieg gegen Sturm Graz und dem idealen X zwischen dem vtk und red bull, freuten wir uns also darauf wieder auf 3 Punkte heranzukommen und Mission33 neues Leben einzuhauchen. Die Mannschaft würde mit all der Euphorie im Team mit Sicherheit nicht die gleichen Fehler machen wie bei den folgenschweren Niederlagen gegen die Außenseiter aus den Bundesländern.
Es kam dann natürlich ganz anders und wohl jeder Grün/Weiße konnte nur noch mit dem Kopf schütteln. „Immer die selbe Sch…“ murmelte ich Sonntagabend entsetzt vor mich hin…
Immer die selbe alte Leier, wir verspielen Jahr für Jahr in genau solchen Partien die Schale. Glaubt mir, ich kanns selber schon nimmer hören…
Zurück zu den 6 Punkten, die uns in der Tabelle von Unserem Erzrivalen trennen!
Dieser Rückstand wäre überhaupt kein Problem hätte man gegen Aufsteiger Mattersburg, Altach, WAC und jetzt als Negativhöhepunkt Grödig, nicht sage und schreibe ZWÖLF Punkte liegen gelassen. Mit solch einer Bilanz gegen die Kleinen der Liga wird man nirgendwo Meister, auch nicht in Österreich.
Woran es liegt, dass wir gegen die leichteren Gegner nicht Unsere Pflicht erfüllen, daran rätselt Unsere gesamte Fanszene:
- Warum wurde kein gleichwertiger Ersatz für Beric geholt?
- Wird zu extrem rotiert?
- Liegt es an der falschen Taktik gegen defensiv eingestellte Gegner?
- Versuchen wir immer das Gleiche gegen solche Mannschaften und erwarten uns dann ernsthaft ein anderes Ergebnis?
- Ist das Problem der Spieler in Wahrheit ein Mentales? Warum versucht man es nicht mit einem Psychologen, ist ja üblich im Weltfußball!
- Heben da einige in der Mannschaft ab wegen ein paar guten Spielen in der Europa League?
- Wie zur Hölle kann es den Spielern an Motivation fehlen wenn es um 3 Punkte für den ersten Titel seit vielen Jahren geht? Egal gegen wen!
etc.
Wenn wir durch unsere Europa League-Auftritte, weiterhin darauf vergessen was unser Tägliches Brot ist und welcher Titel der einzig Wichtige, dann könnte das zu einem Paradoxon führen! Nicht nur werden wir auf diese Weise garantiert nicht Meister, so gefährden wir sogar noch den Europacupplatz 3! Also quasi die Europa League als Gefahr für die Europa League…
Um dies zu verhindern wird der Verein nicht darum herum kommen, im Winter einen neuen (und vor allem) fertigen Stürmer in die Mannschaft zu bringen. Wir schießen viel zu wenige (Stürmer-)Tore!!! Wenn Florian Kainz als Flügelspieler mit 7 Toren die interne Wertung anführt spricht das Bände. Wenn Beric noch immer die meisten Stürmertore hat, ist das nur noch traurig…
Ob Onisiwo oder ein Anderer, es muss im Sturm gehandelt werden und zwar in der Winterpause! Wir brauchen einen Stürmer der uns sofort helfen kann.
Im Cup geht’s im Frühjahr übrigens Zuhause gegen die Admira. Vielleicht sollten Wir Uns den Pokal zum Ziel machen, den haben wir ja schließlich seit 1995 nimmer holen können…
Kopf hoch Rapidler, es wird scho wer’n 😉
GWG, Euer #StefanGamlich
Bild: derstandard.at