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Die stockende Metamorphose in Grün/Weiß

Der SK Rapid 2016 – Ein Verein auf der Suche nach sich selbst

Die Metamorphose (griech. μεταμόρφωσις = Umgestaltung, Verwandlung, Umwandlung), auch Metabolie (griech. μεταβολή = Veränderung), ist in der Zoologie die Umwandlung der Larvenform zum Adultstadium, dem geschlechtsreifen, erwachsenen Tier (Gestaltwandel). Wikipedia

Nach dem 1:1 gegen Sassuolo in der Europa League war es, als ich eine unglaubliche Leere in mir spürte. Es war eigentlich nichts geschehen, 4 Punkte nach 3 Spielen, mit allen Chancen auf den Aufstieg, also warum war ich innerlich so unglaublich betrübt und hinterfragte gar für einen schwachen Moment, mein langjähriges, intensives Engagement für Unseren SK Rapid?
Meinen Freunden ging es auch nicht anders, hatten wir plötzlich alle den Realitätssinn verloren?

Unverständnis, Angst und Dunkle Vorahnungen

Nein das hatten wir ganz und gar nicht und es ging in diesem Fall in erster Linie gar nicht um das Ergebnis! Wir halten Unsere Rapid aufgrund der positiven Entwicklungen in Sachen Wirtschaft und Infrastruktur, jetzt auch nicht plötzlich für den FC Bayern oder Real Madrid mit dem Anspruch jede Partie klar für sich entscheiden zu müssen! Es war viel mehr der Ausdruck einer neuerlichen Enttäuschung über eine verschenkte 2. Halbzeit mit einem fast schon symbolischen Eigentor unseres sonst wohl sichersten Verteidigers, als traurigen Höhepunkt.
Es war der Ausdruck des Unverständnisses einen ungefährlichen Gegner, warum auch immer, zurück ins Spiel einzuladen und diesem einen Punkt als Gastgeschenk mitzugeben.
Es war der Ausdruck der Angst vor einer Bestätigung einer fürchterlichen „Leistung“ gegen Altach, die nur aus stumpfen Querpässen und blinden hohen Bällen, die zum Großteil im Out landeten, bestand und es war vor allem der Ausdruck einer dunklen Vorahnung, dass das erste Heimderby im Weststadion zum Albtraum werden könnte

Lose your Illusion

Doch was ist eigentlich geschehen?
Die Saison 2016/17 sollte für Uns doch zum großen Siegeszug durch Österreichs Stadien werden. Der Beginn von Rapids Wandlung zu einem Weltverein mit dem festen Blick auf die Etablierung in Europas Fußballelite, Stichwort Top 50, eben einer Metamorphose von der kleinen grünen Raupe zum stolzen Schmetterling…
Dafür wurde eigentlich auch alles unternommen was ging!
Noch nie wurde so viel Geld für neue Spieler ausgegeben, das neue Stadion wurde als Allheilmittel in all Unsere Köpfe eingepflanzt – Leute die meinten, das Stadion wird auch keine Tore schießen, wurden belächelt – der erste Meistertitel seit acht Jahren war sozusagen eigentlich nur noch Formsache.
Deshalb fiel dann auch der erneute Nichtmeistertitel in der letzten Barisic-Saison nicht ins Gewicht – die Schale war wohlgemerkt absolut drinnen – im neuen Stadion mit den zahlreichen, potenten Sponsoren würde es ohnehin nur noch darum gehen ob der Sekt gut gekühlt und der Lachs frisch.

„Fortschritt“ und Wucher am „Würtstelstandl““

Unsereins freut sich derweil über „fanfreundliche“ Buffetpreise wie zB.: 5(!!!) € für ein Hot Dog und Rapid-Marie geschuldeten Wartezeiten und Komplikationen, die meistens eine ganze Halbzeitpause abdecken…
Da gibt es noch ordentlich Nachhol- und vor allem Nachbesserungsbedarf sowohl was die Preispolitik als auch die Flexibilität (jeder der schon mal 10 Cent zu wenig Kredit auf der Marie hatte für 2 Bier und 1 Hotdog hatte weiß genau was ich meine…) des Systems betrifft. Ich erinnere da immer gerne an das Westfalenstadion, in dem die Bezahlkarte optional ist und das bei über 80.000 Fans…

Aber das führt jetzt zu weit, wenngleich es beispielhaft ist, dafür was bei Unserem Verein so abläuft, schöner Schein ja, aber steckt ein gründlich durchdachtes System und in diesem bestimmten Fall soziale Fairness (Stichwort „Sport des kleinen Mannes“…) dahinter?

Ein bitteres Erwachen

Aber zurück zum Thema! Oh mein Gott, sind Wir aber hart auf den Boden der Realität aufgeschlagen…
Mit 4 Punkten Rückstand auf den Europacupplatz glotzen Wir Alle mit einer manischen Fassungslosigkeit auf die Tabelle und Uns wird klar, dass es auch in dieser doch geplanterweise so verheißungsreichen Spielzeit, die eigentlich mit dem richtigen Spirit angegangen wurde, es wohl wieder nichts werden wird mit dem Meistertitel…
Versteht mich bitte nicht falsch, ich unterschreibe Präsident Krammers Meister-Anspruch jeden Tag, da Rapid sich nun mal über Titel definiert und auch muss, aber Unser Präsident als strategisch denkender Kaufmann wäre jetzt gefragt. Es ist seine Stunde, seine Expertise ist notwendig, denn nicht nur er als Ökonom wird sich langsam fragen, „Wo bleibt der „return on investment““?
Denn gute Spieler wie Deni Alar – laut seiner Aussage ohne Kommunikation von Vereinsseite – einfach zu verjagen und gegen offensichtlich schlechteres Personal zu ersetzen – ja ich meine bis auf  Joey – als überspielte und überforderte Ausnahme – die Abteilung Angriff, kann ganz einfach nicht zum Erfolg führen.
Zudem muss man sich lauf Vereinsseite langsam endgültig die Frage stellen ob das deutsche Tandem Müller/Büskens wirklich das Gelbe vom Ei ist? Derzeit scheint das eher zweifelhaft…
Baueropfer suche ich mit Büskens jedoch keinesfalls, er kann die Chancen ja auch schwer selber reinmachen, wenngleich er mit Sicherheit mehr Motivator als Taktikfuchs ist…
Arroganz? Worauf hinauf!?

Dieses Duo fiel mir außerdem in letzter Zeit vor allem durch flapsige Antworten bei den PKs auf, denn durch praktizierte Expertise. Wenn man bedenkt wie milde die Fragen der Journalisten in Österreich – man stelle sich die Fragen der Journaille vor, wären wir ein Premier League Top-Verein in der gleichen Situation… – grundsätzlich sind, ist so ein Verhalten vor allem eines und zwar unhöflich. Weiters ist es ein Ausdruck von Hilflosigkeit wenn man gleich aus der Haut fährt, Fragen ins Lächerliche zieht und damit andeutungsweise die Intelligenz der Reporter hinterfragt oder ganz einfach in einer Tour mit den Augen rollt… Man könnte also fast meinen, dass Unsere Verantwortlichen, mit ihrer unterschwelligen Arroganz, die sich vor allem bei den Medienterminen bemerkbar machte, (was so überhaupt nicht zu unserem bodenständigen Background passen will und meiner Meinung nach alleine deswegen schon komplett deswegen entbehrlich ist und aufgrund der “Titelflut“ der letzten 10 Jahre jeglicher Grundlage entbehrt) vom Karma ihre Rechnung präsentiert bekommen haben!
Und Karma ist bekanntlich eine Schl…e!
Wenn dann noch ein Louis Schaub, der ohne Frage derzeit der einzige spielerische Lichtblick in Unserem Team ist, nach dem Katastrophen-Kick gegen Altach, ernsthaft meint „er kann den Unmut der Fans nicht verstehen,“ dann muss man sich fragen ob diese vollkommen deplatzierte Arroganz vor der Spielerkabine halt macht!
Kurzum in Unserem Verein herrscht eine augenscheinliche Diskrepanz zwischen Anspruch/Selbstbild und der bitteren Realität, die sich wiedermal Kampf um den Europacupplatz nennt.

Cup der letzten Hoffnung

Umso ernster sollten Wir den Pokalbewerb nehmen, ist doch die derzeitige Meisterschaftssituation nicht wirklich verheißungsvoll und würde ein Sieg in diesem oft so stiefmütterlich behandelten Bewerb, in dem Wir bekanntermaßen seit 1995 kaum brillierten, die Rettung der Saison und das Ende der verdammten Titellosigkeit bedeuten!
Jedenfalls können Wir es Uns in diesem Jahr weniger denn je leisten, den Cup so abzuschenken wie beispielsweise in der letzten Saison im Heimspiel gegen die Admira. Mir ist der Pokal wichtig und auch wohl den meisten von Euch, denn wer seit 2008 nichts mehr gewonnen hat kann sich auch dem ÖFB-Cup gegenüber ganz einfach keinerlei Arroganz erlauben und muss diesen zu 1899% gewinnen wollen!

Zusammen aus der Krise

Also lasst Uns doch bitte alle zusammen von Unserem hohen Ross steigen und alles dafür tun, dass aus dieser Saison der Hoffnung keine Saison der Ernüchterung wird.
Wie weh es tut seine Meistertitelträume wohl wieder begraben zu müssen, brauche ich Euch nicht erklären, factum ist jedoch, dass Wir jetzt in dieser Situation sind und es nur geschlossen den Karren aus dem Dreck zu ziehen!
Wir Fans werden Unseren Teil dazu beitragen und die Mannschaft – die derzeit wirklich schlimm von Verletzungen gebeutelt ist – so gut Wir können unterstützen. Die Entscheidungen die notwendig sein werden um wieder Erfolg zu haben müssen jedoch andere Leute treffen!

Also nehmen Wir alle die Situation an wie sie ist!

Sorgen wir dafür, dass Unser Leitbild auch tatsächlich von allen gelebt wird, denn diese Grundwerte sind es die Uns ausmachen.
Traditionen wie die Viertelstunde sind es die Uns zu Grünen machen, denn das Wort „aufgeben“ und Rapid sollten niemals im selben Satz genannt werden, auch wenn es manchmal wirklich weh tut seinen geliebten Verein so sehen zu müssen.

Machen Wir Uns wieder klar wer wir sind, woher Wir kommen und lassen Wir Uns den Glanz und Glamour des neuen Stadions und des wirtschaftlichen Erfolges nicht zu Kopf steigen!

In anderen Worten, versuchen Wir endlich Uns nicht mehr selbst im Weg zu stehen, dann ist wohl noch (fast…) alles möglich!

Kopf hoch Rapidler, wenn Wir Uns wieder an Unsere Wurzeln und Unseren wahren Spirit erinnern, schaffen Wir es das Ruder noch herumzureißen 🙂

GWG, Euer #StefanGamlich.

Bild: weltfußball.at

 

Große Erwartungen

Rapid 2016 – Am Ziel vieler Träume und doch erst ganz am Anfang

Als ich im November 2011 die „Initiative zur Sanierung von St. Hanappi“ aus einer Laune heraus gründete, hätte ich mir wie wohl wie die meisten Rapidler nicht ausmalen können, am ersten Bundesliga-Spieltag 2016/17, gegen Ried in das geilste Stadion Österreichs gehen zu dürfen.

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Self Fulfilling Prophecy – Wer nicht gewinnen will, der wird auch scheitern!

Darüber warum selbst eine noch erfolgreiche Mission 33, Rapid nicht von seinem Irrweg abbringen würde.

Realitycheck:
Die aktuelle Lage sieht so aus, dass wir es innerhalb von 3 Runden geschafft haben aus 2 Punkten Vorsprung, 4 Rückstand zu machen!
Irgendwie hatten wir das ja schon fast erwartet geschah es doch alles mit Ansage, nachdem von Vereinsseite der mögliche Meistertitel ähnlich behandelt wurde wie das Weihwasser vom Teufel.

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Mission UEFA Champions League

Auch wenn Wir den Glauben an „Mission 33“, nach den zahlreichen Abgängen von Leistungsträgern bei Red Bull, noch nicht aufgegeben haben, steht in diesem Frühjahr (neben dem CupSieg!) vor allem das Erreichen von Platz 2 in der Österreichischen Fußball Bundesliga, auf der To do-Liste Unseres Vereins.

Der SK Rapid beginnt die Rückrunde (für uns beginnt Diese nun Mal im neuen Jahr…) auf Platz 4 der Tabelle mit 1 Punkt Abstand auf den angesprochenen 2. Platz. Dieser Vizemeister“titel“ kann dieses Jahr Gold wert sein, da er für die Qualifikation der UEFA Champions League berechtigt. Neben dem sportlichen Aspekt und der Sehnsucht der Fans wieder Mal nach 2005 im „Konzert der Großen“, steht ganz klar der wirtschaftliche Faktor einer Teilnahme, für Unseren Verein im Focus.

Kurz zu den Zahlen, wie sie auf der UEFA-Homepage aufgelistet sind:

„Jede der 32 in der Gruppenphase involvierten Mannschaften bekommt für die Teilnahme an der Gruppenphase garantierte 8,6 Millionen Euro. Für einen Sieg in der Gruppenphase wird zudem eine Million Euro gezahlt, 500 000 Euro gibt es für ein Unentschieden. Die Achtelfinalteilnehmer erhalten allesamt je 3,5 Millionen Euro“

Die Annahme einer Achtelfinalteilnahme scheint hierbei doch ein wenig kühn, soll jedoch lediglich verdeutlichen, welchen Einnahmen die Teilnahme am Hauptbewerb der Königsklasse in die Vereinskasse spülen kann.

Die Saison 2013/14 hat der SK Rapid mit einem Gewinn von rund €181.000 abschließen können, der Gesamtumsatz belief sich auf € 23,19 Mio. Wenn man es also schaffen sollte, sich für die Gruppenphase zu qualifizieren und dann in einer machbaren Gruppe für die ein oder andere Überraschung sorgen kann, würde das bedeuten, dass man den Gesamtumsatz leicht um 1/3 steigern kann, was zu einem Gewinn in mehrfacher Millionenhöhe führen würde. In Zeiten in denen der Verein vor allem in die Zukunft investiert, siehe Allianz- aka Weststadion, wäre also eine Teilnahme an der UEFA Champions League Gruppenphase für den SK Rapid Wien wohl so wertvoll, wie für manchen Großverein in Europa der Gewinn dieses Bewerbes.

In diesem Sinne wünschen wir der Mannschaft ein erfolgreiches Trainingslager in Belek, in dem – laut Coach Barisic – der Focus auf der Steigerung der Sicherheit im Aufbauspiel und die Erhöhung der Variabilität im Offensivspiel und hoffentlich auch, wie sich das die meisten von Uns Fans wünschen, auf der Verbesserung der Abschlussqualität, auf Deutsch Tore, liegen wird.

GWG, Euer .

Quelle: uefa.com Bild: ultrasrapid.at